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Turmkreuze u. Dachreiter (Beispiel 7)

Im Jahr 2017 durften wir das Kreuz für die Propsteikirche in Werl restaurieren.

Die Bestandsaufnahme basierend auf zahlreiche Fotos mit einem Teleobjektiv.

Bedingt durch sehr starke Schäden war die Standfestigkeit des Kreuzes nicht mehr gegeben. Da jedoch der Turm nicht eingerüstet war, wurde die Demontage und die Montage aus einer LKW- Arbeitsbühne ausgeführt. Um möglichst wenig Gewicht an den Korb der Bühne zu bekommen, wurde bei der Demontage das Kreuz in seine Einzelteile zerlegt. Da der Stamm im unteren Bereich sehr gut erhalten war, konnte dieser stehen bleiben. Die Verzierungen hingegen waren teilweise sehr stark von Rost angegriffen und konnten jederzeit sich lösen und herunterfallen.


Damit auch die Montage nur mit einer Arbeitsbühne erfolgen kann, wurde die Instandseutzung so geplant, dass das fertige Kreuz über den alten Stamm gesteckt werden kann. Durch das Zusammenstecken ist der Kreuzaufbau absolut wasserdicht gelöst. Es gibt nur Überlappungen und keine Dichtnähte.

Der Kreuzstamm musste neu geschmiedet werden. Eine sehr schweißtreibende Arbeit.

Die alten Kupferteile und möglichst alle Verzierungen wurden schonend gestrahlt.

An dem Stamm wurde ein schweres Vierkantrohr angeschweißt. Dieses dient zur künftigen Aufnahme.

Damit der Übergang nicht zu plötzlich ist, wurde der Stoß zwischen Stamm und Rohr fließend hergestellt. Auch aus statischen Gründen ist diese Verbindung sinniger als eine einfache Schweißnaht.

Die alten Bauteile wurden mit neuen Nieten an den Stamm befestigt. Bedingt durch Risse in dem alten Material wurden zusätzlich Bronze-WIG-Lötnähte gezogen.

Da die Lochungen nicht sehr präzise waren, musste der Stift bereits beim einschlagen gebogen werden.

Bedingt durch die Spannung konnte ein Nietkopf die Kräfte nicht halten. Zudem wäre diese Stelle sehr rostanfällig geworden, da Wasser in den Spalt eindringen kann. Der Stift wurde komplett verlötet.

Nach und nach wurde das alte Kreuz wieder zusammengesetzt.


Bereits beim Zusammenbau wurden möglichst alle Spalte durch Lot versiegelt.


Das Kreuz passte nur noch so eben senkrecht in die Schmiede.

Die alte Kupferkugel war mit zahlreichen Einschusslöchern versehen. Diese entstanden nicht wie viele meinen aus dem Krieg. Vielmehr haben Personen versucht den Hahn zu treffen - er sollte sich drehen. Nur viele Kugeln verfehlten das Ziel.

Hahn und Kugel wurden mit Haftgrund grundiert und zweimal mit 23,75 Karat Doppelblatgold belegt.

Bedingt durch das hohe Gewicht des Kreuzes und weiten Ausladung kam die größte LKW-Arbeitsbühne mit einer Maximalhöhe von 102,5 Meter zum Einsatz.

Der alte Stamm wurde von losem Rost befreit und mit einem mehrschichtigem Rostschutz versehen.

Die fertig Überarbeitete Turmbekrönung.

Etwas Werbung muss sein - auch in dieser Höhe. ;-)